Durch die Atemtherapieübungen können wir nicht nur die Atemmuskulatur und unser Herz und die Lunge kräftigen, wir können unseren Körper auch viel besser mit Sauerstoff und Energie versorgen. Es hilft uns auch beim Abtransport von bereits vorhandenem Sekret und was ganz wichtig ist: Wir sind für den Notfall vorbereitet.
Sollten wir in einer belastenden Situation in eine Atemnot geraten, sind wir vorbereitet und wir wissen, wie wir uns sofort effektiv helfen können. Somit müssen wir keine Angst vor Belastung haben.
Da COPD eine obstruktive Lungenerkrankung ist, können die Atemwege bei der Ausatmung durch entzündliche Prozesse nicht bis in die kleinsten Verästelungen hin geöffnet bleiben. Das heißt, dass wir vor allem die Ausatmung trainieren müssen, um dann wieder mehr Luft einatmen zu können. Generell gilt, die Ausatmung so lange wie möglich zu machen. Ein kleiner Anhaltspunkt: Man sollte probieren, doppelt so lange auszuatmen, wie einzuatmen. Dies ist aber sehr individuell. Generell gilt, die Ausatmung einfach so lange als möglich durchzuführen.
Schwindel kann beim Üben zu Beginn auftreten, versucht diesen aber nicht allzu auszureizen und hört auf euren Körper. Fängt einfach langsam und vorsichtig an. Unser wichtigstes Werkzeug für das Atemtraining bei COPD ist die Lippenbremse, die wir in allen Situationen des täglichen Lebens verwenden können. Diese werden wir jetzt üben. Versucht, die Lippen zu spitzen, als ob ihr pfeifen möchtet bzw. könnt ihr dies kurz auch probieren. Die Lippen sind fast geschlossen, nur ein kleiner Schlitz bleibt geöffnet. Stellt euch vor, dass ihr einen Luftpolster zwischen den Lippen und Zähnen produzieren möchtet. Dies lässt einen Widerstand entstehen, der unsere Atemwege bei der Ausatmung geöffnet hält.
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