Viele Asthmapatienten, vor allem Kinder und Jugendliche, leiden unter Belastungsasthma. Diese Patienten bekommen Hustenanfälle und zum Teil heftige Atemnot, wenn sie sich über ein bestimmtes Maß hinaus körperlich anstrengen. Diesem Anstrengungsasthma kann man vorbeugen, indem man einige Minuten vor der Belastung ein Beta-2-Mimetikum inhaliert. Ein unter Anstrengungsasthma leidendes Kind sollte, z. B. 10 Minuten bevor es Fußball spielen will, sein Beta-2-Sympathomimetikum (Bedarfsmedikation) inhalieren und kann dann unbeschwert mit seinen Freunden aufs Fußballfeld. Durch eine konsequente Dauertherapie mit einem inhalativen Kortikoid wird die „Anstrengungsschwelle“ deutlich erhöht, so dass es dann kaum noch zu Atemnot durch Anstrengung kommt.
Um herauszufinden, ob körperliche Anstrengung als Auslöser in Frage kommt, kann ein Belastungstest durchgeführt werden. Dabei läuft man zum Beispiel einige Minuten auf einem Laufband oder radelt auf einem Fahrradtrainer. Vor und nach der Belastung zeigen Lungenfunktionstests, wie stark die körperliche Betätigung die Atmung beeinflusst.
Nicht auf Sport verzichten!
Asthma ist weder ein Grund noch eine gute Ausrede, um auf Sport zu verzichten. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass asthmatische Beschwerden durch Sport und Bewegung auf Dauer abnehmen. Es ist aber wichtig, die jeweiligen Aktivitäten an die eigene Fitness anzupassen. Das kann zum Beispiel bedeuten, bei den ersten Anzeichen von Atembeschwerden eine Pause einzulegen oder es einfach ruhiger anzugehen. Körperliche Aktivitäten sollten auch nicht zu abrupt, sondern schrittweise gesteigert werden. Helfen kann auch, sich vor dem Sport aufzuwärmen.
Bei Outdoor-Aktivitäten ist es wichtig, zu beachten, dass Belastungsasthma eher bei kalter und trockener Luft auftritt. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Asthmaanfälle beispielsweise eher beim Wintersport als beim sommerlichen Schwimmen im Badesee auftreten.
Mehr zu sportlicher Aktivität bei Asthma
Entscheidend ist, das richtige Maß zu finden: Ein Zuviel an körperlicher Belastung kann Asthmaanfälle auslösen – ein Zuwenig kann die allgemeine und die Leistungsfähigkeit der Lunge verringern.
Schweres Asthma schränkt die physische Belastbarkeit oft ein, was häufig zu abnehmender Aktivität führt, und das wiederum wirkt sich nachteilig auf das Asthma selbst aus. Leichter Sport und Bewegung sollten deshalb auch bei schwerer Erkrankung nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Als Nutzen regelmäßiger Bewegung winken eine Verbesserung der Belastbarkeit und eine Einschränkung von asthmabedingten Beschwerden. Ihr Arzt kann Ihnen bei der Auswahl entsprechender Sportarten oder Übungen behilflich sein und Sie über die entsprechende Medikation aufklären.
Wichtig ist es in jedem Fall, beim Sport die entsprechenden Bedarfsmedikamente dabei zu haben, um schnell reagieren zu können, wenn es doch einmal zu einem Asthmaanfall kommt.
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Verwendete Quellen:
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, gesundheitsinformation.de,
Patientenbroschüre Asthma, AstraZeneca Österreich
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