Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung kann es im Verlauf der Krankheit immer wieder zu einer Verschlechterung des Krankheitszustandes kommen. Wenn eine akute und anhaltende Verschlimmerung der Beschwerden auftritt, wird dies als Exazerbation bezeichnet. Bei Exazerbationen erhöht sich das Risiko für eine Unterversorgung mit Sauerstoff. Daher sollten COPD-Patienten wissen, wie sie in dieser Notfallsituation richtig reagieren.
Wie macht sich eine Exazerbation bemerkbar?
Bei einer Exazerbation treten plötzlich, manchmal auch schleichend, ein oder mehrere der nachfolgenden Symptome deutlich intensiver als sonst über mehrere Tage hinweg auf:
zunehmende Atemnot
stärkerer Husten
mehr Auswurf als üblicherweise
Engegefühl in der Brust
gelbliche oder grünliche Verfärbung des zähen Bronchialschleimes
allgemeine Krankheitsanzeichen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und in manchen Fällen auch Fieber
Da Exazerbationen vermehrt in der kalten Jahreszeit auftreten, werden die Beschwerden häufig als Erkältungssymptome fehlgedeutet.
Auslöser von Exazerbationen
Exazerbationen werden meistens durch Infekte mit Viren oder Bakterien ausgelöst. Durch die Infektion kommt es zu einer Schwellung der ohnehin verengten Atemwege der Betroffenen und weiters zu einer erhöhten Schleimproduktion. Die Verengung der Atemwege kann so weit fortschreiten, dass es zu einem Sauerstoffmangel kommen kann.
Vorbereitung für den Notfall
In Notfallsituationen ist es häufig schwer, ruhig und gelassen zu bleiben. Deshalb ist es besonders wichtig, sich darauf vorzubereiten. Zur Vorbereitung für den Notfall können Sie auch zusammen mit Ihrem Arzt einen Notfallplan erstellen. Der Notfallplan sollte Ihnen und Ihren Angehörigen Hilfestellung für das richtige Verhalten bei schwerer unmittelbarer Atemnot geben. Zudem sind im Notfallplan alle wichtigen Sofortmaßnahmen und die erforderlichen Medikamente sowie die Telefonnummern des Hausarztes und des Notarztes aufgeführt. Bewahren Sie Ihren Notfallplan zusammen mit den Notfallmedikamenten an einem Ort auf, der für Sie und Ihre Angehörigen rasch zugänglich ist.
Für den „Fall der Fälle“ sollten Sie sich Folgendes bereitlegen:
➔ die Telefonnummern und gegebenenfalls die Adresse Ihres Arztes oder Krankenhauses sowie von Personen, die Ihnen helfen können
➔ eine Liste Ihrer Medikamente
➔ eventuell einen alten Arztbrief oder eine Liste Ihrer Erkrankungen
Auf diese Symptome sollten Sie achten:
➔Die Luft wird knapper, und das Sprechen und/oder Gehen fällt Ihnen schwerer.
➔ Lippen oder Fingernägel laufen blau oder grau an.
➔ Ihr Herz schlägt sehr schnell oder unregelmäßig.
➔ Ihre sonst gut helfenden Medikamente wirken nicht mehr und trotz Anwendung wird die Luft immer knapper.
Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, sollten Sie umgehend Hilfe holen (Notruf: 144 oder 112).
Im Krankenhaus oder bei Ihrem Arzt ist es dann möglich, Ihnen rasch und effektiv zu helfen. Dies geschieht unter anderem durch die Gabe von bestimmten Medikamenten in Form von Tabletten, Inhalationen oder Infusionen. Eventuell kann es auch notwendig sein, Ihnen Kortison als Tablette oder über die Vene zu verabreichen. Diese Maßnahmen werden Sie zügig wieder auf die Beine bringen!
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Verwendete Quellen:
AWMF
Diagnostik, Prävention und Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-006.html
Deutsche Atemwegsliga
S2k - Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD)
www.atemwegsliga.de/copd.html
Lungeninformationsdienst
https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/index.html
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