Was ist Asthma?
Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege mit begleitender Überempfindlichkeit der Bronchien.
Die Entzündung in den Luftwegen, die nicht durch Bakterien oder andere Keime entsteht, wird meist durch Allergene oder Reizstoffe ausgelöst.
Die Bronchialschleimhaut reagiert wie alle Schleimhäute auf Entzündung mit starker Anschwellung (Bronchiale Hyperreagibilität), vermehrter Durchblutung und vermehrter Schleimabsonderung. Aus dem entzündeten Gewebe werden Botenstoffe freigesetzt, welche die Muskulatur der Bronchien verkrampfen lassen und die Anfälligkeit der Bronchien weiter steigern.
Bei jeder asthmatischen Reaktion treten Bronchialkrampf (Bronchospasmus) und Schleimhautentzündung gleichzeitig auf, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Infolge dieser Prozesse kommt es zu einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege, die zu den typischen asthmatischen Beschwerden wie der pfeifenden Atmung oder zu Engegefühl in der Brust führen.
Asthma ist eine chronische Erkrankung und kann durch entsprechende Medikamente sehr wirkungsvoll therapiert, aber nicht geheilt werden. Nach Absetzen der Medikamente kehren in der Regel Entzündung und Symptome zurück.
Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung:
Die Bronchialschleimhaut reagiert auf die durch das Asthma ausgelöste Entzündung mit
Verkrampfung der Bronchien
starker Schwellung
vermehrter Durchblutung
vermehrter Schleimabsonderung
Asthmaanfall
Ein Asthmaanfall beginnt häufig mit pfeifender Atmung, Husten und Kurzatmigkeit, die gemeinsam zur Atemnot führen. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei starker Atemnot tritt ein Engegefühl in der Brust auf, was für viele Betroffene beängstigend ist. Die wichtigste Empfehlung bei einem Asthmaanfall lautet daher: Ruhe bewahren! Daneben hilft es auch, Körperhaltungen einzunehmen, die das Atmen erleichtern, und Atemtechniken anzuwenden, die das Atmen trotz Luftknappheit ermöglichen.
Um auf eine Notfallsituation vorbereitet zu sein, ist es wichtig, stets ausreichend Medikamente zur Behandlung der Symptome zur Verfügung zu haben. Bei einem leichten oder mittelschweren Asthmaanfall helfen rasch wirksame Beta-2-Sympathomimetika zum Inhalieren, Kortikosteroide oder andere bronchienerweiternde Substanzen wie Theophyllin. Bei schwereren Anfällen wird die Behandlung durch Anticholinergika und Sauerstoffgaben ergänzt.
Im Notfall sollten Sie wissen, was zu tun ist, und auch einschätzen können, wann es nötig ist, einen Notarzt zu rufen.
Um Asthmaanfälle zu reduzieren, sollte stets den medikamentösen und nichtmedikamentösen Therapieempfehlungen des behandelnden Arztes gefolgt werden sowie auf die Zeichen einer unzureichenden Asthmakontrolle geachtet werden:
Erwachen in der Nacht wegen Asthmasymptomen
Einschränkungen der körperlichen Aktivität durch Asthma
Verwendung der Bedarfstherapie häufiger als 2-mal pro Woche
Asthmasymptome häufiger als 2-mal pro Woche
Sie sind mit Ihrer Diagnose nicht allein!
Rund 5,8 % der Österreicher sind betroffen, davon leiden ca. 7 % an schwerem Asthma. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die in der Regel durch die typischen Symptome wie Atemnot, keuchendes Atmen, Engegefühl in der Brust und Husten zum Vorschein kommt. Die Symptome können in ihrer Intensität variieren und treten unregelmäßig auf. Schwankungen werden häufig durch Faktoren wie körperliche Bewegung, Allergien, Wetterveränderungen, Stress oder virale Infektionen der Atemwege ausgelöst.
Asthma ist kein Schicksal!
Dass die Erkrankung kein Handicap darstellen muss – oder gar Karrieren verhindert –, beweisen nicht zuletzt Personen des öffentlichen Lebens, die ebenfalls an Asthma leiden. Menschen wie die Musikerin Pink, der sechsfache Grammy-Award-Gewinner Billy Joel oder die Schauspielerin Jessica Alba. Sogar eine Reihe von Hochleistungssportlern hat sich durch die Diagnose nicht von der Erbringung erstaunlicher sportlicher Leistungen abhalten lassen. Berühmte Beispiele sind die Eisschnellläuferin Anni Friesinger oder Paula Radcliffe, eine der schnellsten Marathonläuferinnen der Welt.
Asthmaformen
Da unterschiedliche Auslöser die Erkrankung vorantreiben können und sich diese durch verschiedenen Symptome äußern, werden einzelne Asthmaformen unterschieden. Die Unterteilungen erfolgen nach Kriterien wie den auslösenden Faktoren oder der Erscheinungsform, wobei sich diese Kriterien auch überschneiden können. Asthma kann sich in wenigen, leichten Symptomen äußern oder besonders schwere Verlaufsformen annehmen.
Die häufigste Form des Asthmas ist Asthma bronchiale. Umgangssprachlich auch als Asthma bekannt. Die typischen Symptome der Erkrankung werden durch verschiedenste Auslöser wie etwa kalte oder heiße Luft hervorgerufen. Asthma bronchiale zeichnet sich durch eine Übererregbarkeit der Bronchien aus (bronchiale Hyperreagibilität), die im weiteren Verlauf zu einer Verengung und Entzündung der Atemwege führt.
Weitere Formen sind:
Allergisches Asthma. Bei allergischem Asthma wird die Erkrankung durch Allergene wie Gräser oder Hausstaub hervorgerufen. Es ist die häufigste Asthmaform und kann wie andere allergische Erkrankungen auch bereits im Kindesalter auftreten. Bei allergischem Asthma besteht die Behandlung auch darin, allergieauslösende Substanzen weitestgehend zu vermeiden.
Eosinophiles Asthma. Grundsätzlich ähneln Symptome des eosinophilen Asthmas jenen anderer Asthmaformen, sie sind aber meist sehr viel stärker ausgeprägt. Häufig entwickelt sich eosinophiles Asthma im Erwachsenenalter. Eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Erkrankung scheinen weiße Blutkörperchen, also die eosinophilen Granulozyten, zu spielen. In den letzten Jahren hat sich die Therapie besonders schwerer Verlaufsformen dieser Erkrankung durch die Zulassung neuer Medikamente deutlich verbessert, unter anderem durch den Einsatz von Biologika.
Asthma: Ursache
Es gibt bestimmte Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung dieser chronisch entzündlichen Erkrankung erhöhen. Dazu zählt ein verstärktes Auftreten in der Familie. Diese erbliche Komponente ist jedoch sehr komplex und noch nicht zur Gänze verstanden. Sie wird weiterhin intensiv erforscht. Ein weiterer Risikofaktor ist Fettleibigkeit (Adipositas) und auch das Geschlecht zeigt einen Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung. In der Kindheit ist das Auftreten von Asthma beim männlichen Geschlecht erhöht, ab der Pubertät bis ins Erwachsenenalter verschiebt sich der mehrheitliche Anteil zum weiblichen Geschlecht.
Zum Auftreten von Asthma tragen auch exogene Faktoren wie bestehende Allergien, bestimmte Umweltbedingungen oder häufige Infekte der Atemwege bei. In der Kindheit und Jugend steht das allergische Asthma im Vordergrund, im höheren Alter wird häufiger ein nichtallergisches Asthma nach einer Atemwegserkrankung diagnostiziert.
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Verwendete Quellen:
S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma , https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-009l_S2k_Asthma_Diagnostik_Therapie_2017-11_1.pdf
https://www.lungenunion.at/index.php/erkrankungen/atemwege/asthma
Öst. Gesellschaft für Pneumologie; https://www.ogp.at/
Lungenärzte im Netz; Lungenärzte-im-Netz.de
GINA - Global Strategy for Asthma Management and Prevention 2020, https://ginasthma.org/gina-reports/
Deutsche Atemwegslige e.V. ; https://www.atemwegsliga.de/
Global Initiative for Asthma (GINA) (2019): Pocket Guide for Asthma Management and Prevention – for Adults and Children Older than 5 Year, www.ginasthma.org
Bundesärztekammer (BÄK), Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBF), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2020): Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, AWMF-Register-Nr. nvl-002, www.awmf.org
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